Geld statt Spielzeug schenken?

Großeltern und Paten möchten gern – statt die Spielzeugsammlung der Kleinen noch weiter zu vergrößern – in deren Zukunft investieren und Kapital für sie aufbauen. Das Angebot der Banken und Versicherungen ist unübersichtlich. Aber Vorsicht, insbesondere versteckte Kosten lassen die Rendite oft deutlich schrumpfen.

Bei einer Anlage in Aktienfonds mit Kosten von 2,0 % jährlich vermindert sich die Rendite über einen Zeitraum von 10 Jahren gegenüber der Anlage in preiswerte Indexfonds mit Kosten von 0,2 % jährlich um fast 50%.

Für die längerfristige Geldanlage empfehlen wir die Anlage in börsennotierte, breitgestreute Indexfonds (ETF). Die haben den Vorteil, dass nur geringe Verwaltungskosten anfallen und die Sparraten jederzeit flexibel aufgestockt, reduziert oder auch ausgesetzt werden können. Und wer Geld benötigt, kann die Fondanteile auch leicht verkaufen.

Relevant ist auch, auf wessen Namen Konto oder Depot angelegt wird. Denn von den Kapitalerträgen will das Finanzamt rd. 25 % Steuern abhaben. Jedenfalls dann, wenn diese insgesamt € 801 jährlich übersteigen. Und das ist bei Großeltern und Paten wegen deren eigener Kapitalanlage häufig der Fall. Dieser Freibetrag steht auch dem Nachwuchs zu, außerdem noch weitere Freibeträge, so dass bis zu rd. € 10.500 steuerfrei bleiben.

Außerdem droht bei einer Schenkung des Gesamtbetrages zum 18. Geburtstag Schenkungsteuer, da der Freibetrag hier nur € 20.000 beträgt. Es kann also sinnvoll sein Konto und Depot gleich für Enkel oder Patenkind einzurichten. Dabei müssen aber ggf. auch Auswirkungen auf Beträge zur Krankenversicherung des Kindes und spätere BAFöG-Ansprüche berücksichtigt werden.

Sparraten von monatlich € 50,00 bescheren bei einer Rendite von 4 % jährlich dem Nachwuchs zum 18. Geburtstag ein Kapital von rd. € 15.800. Das stattdessen geschenkte Spielzeug wäre bis dahin sicherlich längst uninteressant geworden.